Grossarth-Maticek, Ronald
Systemische Epidemiologie und präventive Verhaltensmedizin chronischer Erkrankungen
Strategien zur Aufrechterhaltung der Gesundheit
Je besser es uns gelingt, in uns immer wieder ein gutes Gefühl zu erzeugen und aktiv Bedingungen herzustellen, die Wohlbefinden, Lust, Sinnerfüllung und Sicherheit ermöglichen, umso stabiler ist unsere Gesundheit. Gesund ist, was gut tut. Diese verblüffend einfache These kann Grossarth-Maticek durch langjährige und intensive Analysen an über 35.000 Patienten belegen. Mit den Methoden der Testpsychologie und der medizinischen Statistik hat er die psychosozialen Risikofaktoren für die wichtigsten chronischen Krankheiten unserer Zeit bestimmt.
Die systemische Epidemiologie konzentriert sich in Bezug auf die Entstehung chronischer Erkrankungen weniger auf die Erfassung einzelner Risikofaktoren, z. B. dem Verhältnis von Zigarettenrauchen und Lungenkrebs, sondern viel mehr auf die Wechselwirkung von Faktoren aus unterschiedlichen Bereichen. Bei der Entstehung chronischer Erkrankungen wirken familiäre Belastungen, Organvorschädigungen, physische Risikofaktoren und psychosozialer Stress zusammen. Dabei spielen Steuerungsfaktoren, die vom Zentralen Nervensystem ausgehen, eine besonders wichtige Rolle. Die systemische Epidemiologie entwickelt die monokausale Epidemiologie durch synergetische Konzepte weiter. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wechselwirkung von psychophysischen Risikofaktoren weit über die additive Wirkung der Faktoren hinausreicht. In diesem Buch wird zudem ein neues Fach begründet: die Systemische Interventionsepidemiologie. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass chronische Krankheiten in ihrem Ausbruch zumindest zeitlich verzögert werden können, wenn Aktivitäten und Verhaltensweisen angeregt werden können, die beim Menschen zu mehr Wohlbefinden und mehr Kompetenz in der Stressbewältigung führen.