Unter Stress geht das denkende Hirn "offline" (blau). Die Abwehrmechanismen wie Sehen, Hören, Muskelsteuerung werden stärker durchblutet (rot):
Informationsverarbeitung unter Stress
Stress ist der denkbar ungünstigste Zustand für die Aufnahme neuer Information.
Stress macht sogar den klügsten Menschen dumm!!!
Der Mensch benötigt ein fein dosiertes Energieniveau, um optimal eigene Informationssysteme in Gang zu bringen. Das liegt daran, dass unter Dauerbelastung unser kognitives Hirn „offline„ geht (siehe Graphik im Beitrag).
Diese Verhaltensweise hat für den heutigen Menschen weitreichende Konsequenzen. Auf der einen Seite brauchen wir den Menschen, damit er die komplexe Informationsflut richtig analysiert und optimale Entscheidungen trifft, auf der anderen Seite schaltet sich unter diesem Informationsdruck sein kognitives Hirn ab. Schlimmer noch – unter zunehmendem Druck behindern folgende Prozesse die optimale Informationsverarbeitung:
1. Nur Bedrohliches wird wahrgenommen und sofort mit einer, meist nicht optimalen Reaktion verbunden.
2. Der größte Teil der Information wird so gar nicht angenommen.
3. Komplexe Beurteilungssysteme werden blockiert
4. Entwickeln von neuem Verhalten wird behindert
5. Kurzzeit- und Langzeit-Gedächtnis werden abgeschwächt.
6. Kognitives Lernen ist so kaum möglich.
7. Das einzige, was perfekt funktioniert ist das sog. Emotionale Gedächtnis.
Langfristig werden im Gehirn auch neuronale Strukturen kaputt gemacht, besonders im Hippocampus dem Sitz unseres Kurzzeitgedächtnisses. Es entstehen kaum neue neuronale Verbindungen, es werden sogar welche zerstört ( Phänomen sog. Neurotoxizität ). Das Gehirn altert vorzeitig.
Diese Neurotoxizität führt auch dazu, dass die im Hippocampus vorhandene Regulation der Stressreaktion noch uneffizienter wird. Wir brauchen mehr Zeit um zu regenerieren, obwohl wir anfänglich gute Leistungen bringen konnten.